• "Peter Truschner gehört zu jener aussterbenden Künstlerspezies, die stets aufs Ganze gehen muss." ***** Frankfurter Allgemeine Zeitung

  • "A powerful use of image and poetry." ***** Roger Ballen, Photographer

  • "Terribly beautiful and fascinating" **** Richard Mosse

  • "Peter Truschner schont in seinen Texten über eine Welt, in der es um den Preis und nicht um den Wert einer Ware, der Arbeit oder des Lebens geht, weder sich noch den Leser." ***** Stefan Gmünder, Der Standard

  • "Peter Truschner belongs to the almost extincted sort of artists who always have to go all out." ***** Frankfurter Allgemeine Zeitung

  • "A great amount of good photography." ***** Myrto Steirou, VOID

  • "Peter Truschner ist nicht nur ein wacher und sensibler Beobachter, sondern ein Erlebender des Wahnsinns, der um uns herum geschieht." ***** Martin Kusej, Burgtheater Wien

  • "Ist das immer schon so gewesen, dass man eines Tages hinter seinem warmen Ofen hervorgeholt und an den Haaren ans Ufer gezerrt und in die kalten Betriebsfluten getaucht und getauft wurde im Namen des Geschäfts?" ***** aus: Im Namen des Geschäfts

Copyright 2024 - Peter Truschner - All rights reserved // „Peter Truschner gehört zu jener aussterbenden Künstlerspezies, die stets aufs Ganze gehen muss.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung

Gedichte

 

Hitze. Ausgewählte Gedichte


grün- und blauwerden

 

eigentlich möchte ich gerne
goldwerden und meinem Aderfluss
dabei zusehen wie er versiegt und
hart wird und härter
zuallererst aber muss ich mein
Gesicht verbergen weil ich ganz
rot bin vor Scham dass mein Körper
so viel Zeit mit Grünwerden
vertut dass da wo mir die Haare
ausfallen Zweige und Blätter
nachwachsen und ich langsam
zum Menschengebüsch werde mit
Blüten lichtsüchtig und
blauer noch als blau

 

Nicht meine Mutter

einen Fuchs zieht es von den
Fichtenrändern der Skipisten in
die Stadt ihr rabiater Geruch lockt
ihn ich aber halte mir lieber mein
Leben lang die Nase zu als dass ich
mich von dir ködern und
zu Bett bringen lasse du bist nicht meine
Mutter meine Mutter ist die S-Bahn Tag für
Tag fährt sie mich im Kinderwagen
durch die Gegend sie entbindet mich
von der Notwendigkeit meinen eigenen
Weg durch die Stadt zu finden über
ihrem metallischen Flüstern wird
alle Geschichte Beton ihr Schaukeln
erzeugt in mir den Wunsch alle
Gespräche mögen verstummen und alle
Überschriften in Randbemerkungen
enthalten sein

 

Träne der Natur

a dass ich NEIN sage, wenn ich
JA meine b fleckig werde am ganzen
Körper  c blütenstaubige, juckende
Parallelogramme, die sich vermehren und
meiner Wurzel immer näher kommen d natürlich
eine Rötung der Augen (abendfeucht, traumgetrocknet)
e ein zum linken Ohr hereindringendes Heben und
Senken, das seine Fühler ausstreckt f nach
mir g verzweigt, doch ohne Mitte h träge gegen alle
Ränder i eine Träne der Natur, die
ausschlachtet, was ihr gerade gelang

 

Nachtfalter

einatmen in einen roten
Punkt
aufpassen dass
ich dich nicht
auf dir beruhen lasse den
Augenkontrakt (den vielleicht
nur geträumten) unterzeichnen
dir vorausgehen zu den
Mikroskopen deren stumpfes
Licht den Nachtfalter in dir
zittern macht ihn
aufspießen und benennen
ausatmen in ein graues
Feld

 

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